Jede Homepage braucht einen passenden Domainnamen. Dieser bildet zusammen mit der Domainendung die Domain deiner Homepage und kann über Erfolg oder Misserfolg der gleichen entscheiden. Er sollte mit Bedacht gewählt werden, da man diesen nachträglich nur schlecht ändern kann, ohne wieder bei Null anfangen zu müssen.
Der Domainname ist aber auch das Aushängeschild deiner Homepage! Er wird wahrscheinlich nicht nur auf anderen Webseiten verlinkt, sondern auch in Geschäftspapieren, auf Werbemitteln oder in E-Mails zu lesen sein. Deshalb solltest du bei der Wahl des Domainnamens gründliche Vorüberlegungen anstellen und verschiedene Dinge berücksichtigen.
In diesem Artikel zeige ich dir, was du bei der Wahl deines Domainnamens alles beachten musst.
Die Wahl der richtigen Domainendung
Die erste Entscheidung die du treffen musst, ist die Wahl der Domainendung. Mit der Domainendung (auch TLD genannt) ist die Endung aller Domains wie zum Beispiel .de oder .com gemeint. Diese bildet zusammen mit dem Domainnamen die endgültige Domain, unter welcher deine Homepage später erreichbar sein wird.
Die beliebtesten Domainendungen sind:
- .com
- .de
- .net
- .org
- .info
- .eu
- .biz
In Deutschland wird am häufigsten die Domainendung .de verwendet. Es ist eine länderspezifische TLD, speziell für Websites aus Deutschland. Wenn du eine Homepage in deutscher Sprache oder eine Homepage für eine deutsche Firma erstellen möchtest, dann empfehle ich dir die Verwendung dieser Domainendung.
Warum?
Ein deutsches Unternehmen mit einer .de-Domainendung wirkt einfach seriöser. Außerdem hat es sich bei den Usern des World Wide Web eingebürgert, dass wenn sie eine .de Domain aufrufen, eine Website in deutscher Sprache erwarten. Bei den anderen Domainendungen kann man sich da nicht immer so sicher sein. Diese werden nämlich auch sehr häufig in anderen Ländern und in anderen Sprachen verwendet.
Es kann aber auch sein, dass dein Wunsch-Domainname nicht mehr mit einer .de Domainendung verfügbar ist.
Und jetzt?
Jetzt musst du abwägen, was dir wichtiger ist. Möchtest du das Vertrauen einer .de Domain oder ist dir deine Wahl des Domainnamens wichtiger.
Wirkliche Nachteile hat die Auswahl einer .net oder .info als Domainendung nicht und auf die Rankings bei den Suchmaschinen hat dies auch keine negativen Auswirkungen. Bei der Entscheidung für eine .de Domain, geht es in meinen Augen in erster Linie um das Vertrauen, welches die Nutzer bei einer solchen Domain haben. Und vielleicht gibt es ja auch einen anderen Domainnamen, der genau so gut zu deiner Homepage passt und welcher noch frei ist.
Die Inhalte sollten sich im Domainnamen wiederspiegeln
Neben der .de Domainendung, ist es immer von Vorteil, wenn der User schon am Domainnamen erkennen kann, was ihn auf der nachfolgenden Website erwartet. Was erwartest du zum Beispiel für Inhalte, wenn du die Domain www.chefkoch.de oder www.autobild.de irgendwo liest und diese vorher noch nie besucht hast?
Also ich könnte mir vorstellen, dass auf der ersten Seite vielleicht ein Koch über das Kochen schreibt oder würde vielleicht eine Rezeptsammlung erwarten. Auf der zweiten Seite, dreht sich in meinen Augen alles um das Auto.
Jeder von uns hat eine bestimmte Erwartung, wenn er eine Domain das erste Mal liest. Wichtig ist, dass diese Erwartung auch erfüllt wird und sich hinter dem Domainnamen keine Mogelpackung verbirgt. Die Gefahr bei einer Mogelpackung ist die, dass der Besucher nach wenigen Sekunden abspringt, weil er nicht das bekommt wonach er gesucht hat oder seine Erwartungen nicht erfüllt worden sind.
Kurz und schmerzlos kann man also sagen, wenn ich eine Homepage zum Thema Computer erstellen möchte, dann würde ich meine Domain nicht enricos-hobby.de nennen, sondern z.B. enrico-der-computerfreak.de 😉
Eine Marke aufbauen oder eine Keyword-Domain auswählen?
Hier sollte ich dir vielleicht erklären, was mit einer Keyword-Domain gemeint ist. Eine Keyword-Domain ist für mich eine Domain, die wichtige Begriffe bereits im Domainnamen enthält. Im besten Fall, wird nach diesen Begriffen häufig gesucht.
Beispielsweise weiß ich, dass der Begriff Malware sehr oft in den Suchmaschinen gesucht wird. Wenn ich jetzt eine Website erstellen möchte, die sich mit dem Thema auseinandersetzt, dann baue ich diesen Begriff in meinen Domainnamen mit ein. Das würde dann ungefähr so aussehen: was-ist-malware.de.
Eine solche Keyword-Domain hat den Vorteil, dass deine Website in Suchmaschinen besser gelistet sein wird, da bereits ein wichtiges Keyword in der Domain enthalten ist.
Anders sieht es bei der Marke aus. Viele Unternehmen wählen Ihren Unternehmensnamen aus, bevor sie überhaupt an einen Internetauftritt denken. Andere wollen vielleicht eine Homepage als Marke platzieren. Dabei wird es oft der Fall sein, dass der Markenname nicht unbedingt die Dienstleistung oder das Produkt wiederspiegelt, welches angeboten wird und somit auch keine Keyword-Domain verwendet werden kann.
In solchen Fällen ist es meist schwieriger ganz vorne bei Google platziert zu sein, aber es ist nicht unmöglich. Der große Vorteil einer Marke ist der höhere Wiedererkennungswert, die Verwechselungsgefahr ist geringer und Markennamen können sich die Leute meist besser merken.
Ich habe mich z.B. beim Domainnamen meines Blogs, für ein Kunstwort entschieden und möchte damit eine Marke aufbauen. Der hauptsächliche Grund dafür war, dass bereits unzählige Websites und Blogs zu den Themen “Homepage erstellen”, “Webdesign” oder “Webmaster” existieren. Mit dem Domainnamen Webschmoeker habe ich ein Kunstwort erschaffen, welches es in dieser Form noch nicht gibt und welches ich zu einer Marke ausbauen kann.
Möchtest du eine Homepage für dein Unternehmen erstellen, dann sollte dein Domainname auf jeden Fall deine Marke/Unternehmensname wiederspiegeln. Oft verbindet man damit automatisch beide Strategien miteinander. Die Gärtnerei Müller hat mit der Domain gaertnerei-mueller.de ein wichtiges Keyword (Gärtnerei) in der Domain enthalten, bildet aber auch gleichzeitig den Unternehmensnamen ab.
Verwende einen möglichst kurzen Domainnamen
Die wenigsten Menschen können sich ultra lange Domainnamen merken. Oder kannst du dir die längste Domain der Welt ohne Probleme einprägen?
http://www.thelongestdomainnameintheworldandthensomeandthensomemoreandmore.com/
Damit sich die Besucher deiner Homepage deinen Domainnamen leicht merken können, sollte dieser so kurz wie möglich sein. Am Besten verwendest du 1-3 Wörter, die du mit einem Bindestrich verbindest.
Warum einen Bindestrich?
Verwendest du einen Bindestrich zur Trennung der einzelnen Wörter deines Domainnamens, erhöhst du die Lesbarkeit deiner Domain erheblich.
Kombinierst du beide Eigenschaften (kurz und gut lesbar), bleibt deine Domain in den Köpfen der Besucher und wird häufiger weiterempfohlen. Außerdem ist eine kurze Domain auch viel leichter auf dem Smartphone einzutippen und wie in der Einleitung schon geschildert, muss die Domain meistens auch auf Geschäftspapiere oder die Visitenkarte passen.
Eine neue Domain registrieren oder eine alte Domain kaufen?
Bei der Vielzahl an registrierten Domains, wird es sehr oft vorkommen, dass dein Wunsch-Domainname bereits belegt ist. Doch viele dieser Domains werden nicht wirklich genutzt, sondern wurden von findigen Geschäftsleuten registriert, den sogenannten Domainhändlern. Diese Domainhändler registrieren Domains, um damit Geld zu verdienen.
Deshalb ist es durchaus gängige Praxis, sich seine Wunschdomain zu kaufen. Dafür gibt es spezielle Domainbörsen, auf denen du überprüfen kannst, ob deine Wunschdomain zum Verkauf angeboten wird oder nicht. Eine dieser Domainbörsen ist www.sedo.de.
Der Vorteil einer solchen bereits existierenden Domain, ist nicht nur das sie deinen Wunsch-Domainnamen enthält, sondern das Alter. Das Alter ist bei einer Domain sehr wichtig, da Suchmaschinen dieses ebenfalls in das Ranking einfließen lassen. Außerdem besitzt eine alte Domain eventuell bereits Links von anderen Websites (den sogenannten Backlinks) oder im besten Fall schon einen PageRank. Dies sind alles wichtige Faktoren, um in Suchmaschinen besser gefunden zu werden und erleichtern dir den Start ungemein.
Ich würde persönlich sehr gerne auf alte Domains zurückgreifen, wenn diese nur nicht so teuer wären. Zum Beispiel steht gerade die Domain homepage-selber-erstellen.de zum Verkauf. Diese hätte natürlich super zu meinem Blog gepasst. Nur leider bin ich da ein bißchen geizig gewesen und war nicht bereit 5000,- € auf den Tisch zu legen. Wenn ich das Geld hätte, würde ich es auch viel eher für andere Maßnahmen ausgeben, denn es gibt noch weitere Nachteile, die so eine alte Domain mit sich bringen kann:
- Minderwertige Links könnten auf die Domain verweisen.
- Die Domain könnte in Suchmaschinen abgestraft worden sein.
- Die Domain könnte auf der Blacklist stehen, weil sie mal zur Verbreitung von Schadprogrammen genutzt wurde.
- etc.
Man weiß leider nie so genau, was der oder die Vorbesitzer mit der Domain angestellt haben. Man sollte vor dem Kauf, die Domain auf jeden Fall gründlich untersuchen.
Dieses Risiko hat man bei der Neuregistrierung einer Domain natürlich nicht. Man fängt aber bei Null an und muss eventuell auch Kompromisse beim Domainnamen hinnehmen.
Rechtliche Aspekte berücksichten
Von der rechtlichen Seite gibt es auch den ein oder anderen Punkt der bei der Wahl des richtigen Domainnamens zu beachten ist:
- Das Markenrecht darf nicht verletzt werden.
- Das Namensrecht (§ 12 BGB) darf nicht verletzt werden.
- Städtenamen, Kfz-Kennzeichen oder Namen von staatlichen Einrichtungen sind tabu.
- Du solltest auch keine Domain benutzen, die einen Werktitel enthält. Mit Werktitel ist der Titel eines Spielfilms, Buches, Software usw. gemeint.
- Ebenfalls sind Tippfehler-Domains zu vermeiden.
Was bleibt denn da noch übrig?
Sehr viel! Zum Beispiel kannst du alle Wörter des allgemeinen Sprachgebrauchs verwenden. Diese können nicht als Marke geschützt werden.
Um sicher zu gehen, dass keine eventuellen Markenrechte durch deinen Domainnamen verletzt werden, kannst du beim Deutschen Patent- und Markenamt eine Recherche durfen. Das Amt bietet eine Einsteigerrecherche an, um eingetragene Markennamen ausfindig zu machen.
Ansonsten lohnt es sich auch immer, nach dem Wunsch-Domainnamen zu googeln.
Fazit
Die Wahl des richtigen Domainnamens kann über Erfolg oder Misserfolg einer Homepage entscheiden. Deshalb lohnt es sich, etwas mehr Zeit in die Auswahl zu investieren, bevor man eine x-beliebige Domain registriert.
Beachtest du die Hinweise, die ich dir in diesem Artikel gegeben habe, sollte es aber kein Problem für dich darstellen, den richtigen Domainnamen zu finden.
Verwende am besten eine .de Domainendung und achte darauf, dass der Domainname den Inhalt deiner Seite wiederspiegelt. Wenn du dich dann noch für einen möglichst kurzen Domainnamen entscheidest, kann so gut wie nichts mehr schief gehen.
Ob es letztendlich eine Keyword-Domain wird oder du eine Marke aufbaust, ist auch immer so ein bisschen von den Voraussetzungen abhängig. Empfehlen würde ich dir aber die Keyword-Domain. Ähnlich sieht es beim Kauf einer Domain aus. Wenn du das Geld investieren möchtest und die Domain vor dem Kauf gründlich durchleuchtet hast, kann auch hier nicht viel schief gehen. Das Geld kannst du aber auch in Optimierungsmaßnahmen einer neuen Domain stecken. Das kommt zum Schluss dann wahrscheinlich das gleiche dabei raus.
Aufpassen solltest du auf jeden Fall auf die rechtlichen Aspekte. Verletze nicht die Rechte anderer, dass könnte teuer werden!
Oliver sagt
Hallo Enrico,
ich habe schon vieles über Domainnamen gelesen. Und ich finde Deinen Artikel eine sehr gute und genaue Zusammenfassung! Vielen Dank und herzliche Grüße,
Oliver
Enrico Lauterschlag sagt
Hallo Oliver,
vielen Dank für das Lob!
Viele Grüße
Enrico
Marco sagt
Toller Ratgeber für die Wahl des passenden Domainnamen! Meiner Meinung nach richtet sich der ideale Domainname immer direkt nach dem geplanten Projekt. Wer etwas langfristiges oder persönliches (wie auch diesen Blog hier) aufbauen möchte, der ist mit einem Fantasie/Markennamen gut beraten. Wenn es hingegen zum Beispiel nur um ein kleines und unpersönliches Affiliate Projekt geht, dann ist eine Keyworddomain wohl besser geeignet. Aber letztendlich kommt es am Ende natürlich immer auf den Inhalt der Webseite an 🙂
Enrico sagt
Hallo Marco,
da bin ich voll und ganz deiner Meinung. Für Affiliate Projekte ist auch bei mir eine Keyworddomain die erste Wahl. Ich habe immer noch das Gefühl, dass diese dem Projekt einen zusätzlichen Kick in den Rankings verleiht.
Viele Grüße
Enrico
Sima sagt
Wow. Endlich ein Artikel der alle meine Fragen sehr übersichtlich zusammengefasst beantwortet hat.
Nun werde ich wohl eine Mischung aus Keyword-Domain und Markennamen ansteuern… auch weil es ersteres schon hundertfach gibt und letzteres bereits belegt ist (gottseidank aus völlig anderen Branchen).
Vielen Dank jedenfalls für das Teilen deiner Erfahrungen.
Herzliche Grüße, Sima